Schweizer Partnerorganisationen
Wie können wir eine Partnerorganisation werden?
Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen, um einen Antrag zu stellen, um Partner der Glückskette im Sozialbereich zu werden.

Fokus Frühe Kindheit
Unser Ziel ist die Verringerung von Kindesmisshandlungen in der Schweiz durch bessere Sensibilisierung von Akteuren im Umfeld des Kindes, aktive Präventionsarbeit und Schaffung von familienfreundlichen Strukturen im Sozialraum. Dadurch können die Ressourcen von belasteten Familiensystemen gestärkt und Kindsmisshandlungen durch Überforderung der Eltern verringert sowie akute Gefährdungslagen früher erkannt werden.
Unterstützt werden Organisationen, deren Angebote auf Ebene der Zielgruppe oder im Lebensumfeld von kleinen Kindern Wirkung erzielen. Vorhaben, welche ausschliesslich auf gesellschaftlicher Ebene eine Veränderung erzielen möchten (z.B. Sensibilisierungskampagngen, politische Initiativen) können nicht unterstützt werden.
Wir fördern Organisationen deren Vorhaben oder Angebote nachfolgende Wirkungen zum Ziel haben:
- Eltern wissen, wie sie ihr Kind gewaltfrei erziehen und holen sich in Überforderungssituationen Unterstützung. Sie getrauen sich, über Schwächen zu sprechen und wissen, dass alle Eltern manchmal an ihre Grenzen kommen und die Annahme von Hilfe ein Zeichen von Stärke ist.
- Eltern sind darin geübt, ihren Kindern ein positives Körpergefühl zu vermitteln, und ermutigen sie, den eigenen Körper zu erkunden. Sie wissen, dass sie mit der Benennung von Geschlechtsteilen und aktiver Sexualerziehung ab dem Kleinkindalter einen entscheidenden Beitrag zur Prävention vor sexuellen Übergriffen leisten.
- Eltern finden niederschwelligen Zugang zu professionellen Unterstützungsangeboten in ihrer Nähe, wenn sie sich überfordert fühlen, so dass akute Gefährdungssituationen verhindert werden können.
- Kinder, welche gemeinsam mit einem Elternteil in einer stationären Institution leben, erhalten ein spezifisch auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Betreuungsangebot.
- Elternteile, welche ein stationäres Angebot in Anspruch nehmen mussten, erhalten beim Austritt die nötige Unterstützung und Begleitung, um längerfristig ihre Elternrolle wieder selbstverantwortlich wahrnehmen zu können.
- Kinder, welche eine Form von Kindsmisshandlung erfahren haben, sind in ihrem Selbstwert gestärkt und können ihre Bedürfnisse und Grenzen äussern.
- Kinder haben vertraute, verlässliche und verfügbare Personen in ihrem nahen Umfeld, an die sie sich mit ihren Bedürfnissen und Ängsten wenden können.
- Kinder, welche in einem stationären Betreuungssetting platziert sind, haben Zugang zu ihrem erweiterten Betreuungsumfeld ausserhalb der Institution und werden im Beziehungsaufbau unterstützt.
- Durch lokale Unterstützungsnetzwerke, sogenannte Caring Communities, erfahren Familien in Belastungssituationen rasch Hilfe und können sich mit Familien in ähnlichen Lebenssituationen austauschen.
- Fachpersonen, die mit Kindern zu tun haben, erkennen Situationen der Kindswohlgefährdungen und wissen, wie sie handeln müssen. Sie treten frühzeitig in den Kontakt mit den Eltern und bieten ihnen Unterstützung an.
- Stark beanspruchte Eltern erfahren Entlastung durch den Zugang zu aufeinander abgestimmten Angeboten, wodurch Schnittstellen in der Biografie der Kinder verringert werden.
- Kinder aus benachteiligten Familien wachsen in einem förderlichen Lebensumfeld auf, welches auch besondere Bedürfnisse berücksichtigt.
- Medizinische Fachpersonen sowie familienexterne Betreuungspersonen sind untereinander vernetzt und kennen das Vorgehen zur Früherkennung und Frühintervention bei sich abzeichnenden Kindswohlgefährdungen.
- (Potenziell) gewalttätige Personen setzen sich mit ihrer Haltung und ihren Handlungen auseinander und arbeiten an einer gewaltfreien Konfliktbewältigung.
- Jugendliche und erwachsene Menschen mit pädosexuellen Neigungen erkennen diese frühzeitig, bevor sie straffällig werden und Kinder zu Schaden kommen.
- Jugendliche und erwachsene Menschen mit pädosexuellen Neigungen haben die Möglichkeit, sich jederzeit anonym beraten zu lassen und haben Zugang zu Therapieangeboten. Angehörige von Betroffenen erhalten bei spezialisierten Fachstellen in der Nähe kostenlos Hilfe.
- Durch die Zusammenarbeit zwischen Akteur:innen im Frühbereich, Politik, kommunalen Enscheidungsträger:innen, Sozialbereich, medizinisch-therapeutischen Dienstleister:innen und der Wirtschaft werden Synergien genutzt und nachhaltige Lösungen entwickelt.
- Die breite Bevölkerung ist für die Wichtigkeit von familienfreundlichen Rahmenbedingungen und die Vulnerabilität von jungen Familien sensibilisiert.
- Es besteht ein Verständnis für die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Transformation auf Basis von vernetzter Sorgearbeit für Kinder.
FAQ
Antragsberechtigt sind private, schweizerische Organisationen (Vereine, Stiftungen), die als gemeinnützig anerkannt sind und eine ausgewiesene Professionalität aufweisen. Als Partnerorganisationen möchten wir kleine bis mittelgrosse Organisationen aus dem Sozialbereich gewinnen, welche eine der gewählten Lücken direkt bedienen, sich durch ihre Einzigartigkeit auszeichnen und das Potential für eine Signalwirkung haben. Bevorzugt werden Organisationen ohne oder mit beschränkten Ressourcen für Kommunikation und Fundraising. Die Organisationen verstehen sich als lernende Organisation und sind bereit, als Partnerorganisation der Glückskette während der Förderperiode eng mit der Geldgeberin zusammenzuarbeiten. Die Einbettung und Vernetzung in der Anbieterlandschaft sind zentral.
Es kann maximal ein Gesuch pro Organisation pro Schwerpunktthema eingereicht werden.
- Reine Bauprojekte
- Einmalige Veranstaltungen
- ein Angebot, welches nur (Sensibilisierungs-)Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit umfasst
- reine Filmprojekte, Drucksachen und Publikationen
- Politische Initiativen
- Reine Forschungsprojekte
- Einzelfallhilfe (Zuwendungen sind ab mindestens 5 Begünstigten möglich)
- Angebote ausserhalb der Schweiz
- Reine Sachspendeaktionen
Gesuche können jederzeit eingereicht werden. Wir behalten uns jedoch vor, bei zu vielen Anträgen einen temporären Eingabestopp zu verhängen. Des Weiteren betreiben wir auch selbst aktives Scouting um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Regionen zu erreichen.
Wenn Sie ein Angebot einreichen möchten, können Sie uns eine kurze Beschreibung des Angebots zukommen lassen. Bitte füllen Sie hierfür das entsprechende Formular und den dazugehörigen Anhang aus und senden diese an pro-ch@glueckskette.ch. Wir werden uns innerhalb von 2 – 3 Wochen bei Ihnen melden.
Bei Interesse werden Sie nach dem Einreichen des Kurzbeschriebs Ihres Angebots von uns kontaktiert. Danach haben Sie 4 Wochen Zeit, ein ausführliches Gesuch einzureichen. Unklarheiten oder Herausforderungen besprechen wir gerne bei einem Besuch bei Ihnen. Ihr Gesuch wird zusätzlich von externen Expert:innen analysiert, welche bei Bedarf ebenfalls noch Rückfragen stellen werden. Mit einem Entscheid kann ab Eingabe des Kurzbeschriebs nach ca. 3 – 4 Monaten gerechnet werden.
Passung zum Schwerpunktthema
Organisationen, die als Partnerorganisation ausgewählt werden, tragen zu einem oder mehreren der oben genannten Wirkungszielen bei. Bitte überprüfen Sie diese vor Einreichen eines Gesuchs.
Bestehende Angebote
Wir setzen auf Langfristigkeit und fördern deshalb hauptsächlich die Verstetigung von bereits bestehenden wirkungsvollen Angeboten. Ebenso unterstützen wir die Verbreitung von Good Practice, d.h. den Aufbau eines bewährten Angebotes in einer anderen Region. Gelingensbedingungen und Stolpersteine werden identifiziert und bei der Verbreitung berücksichtigt. Kooperationsprojekte zwischen etablierten Organisationen können ebenfalls gefördert werden.
Geographische Verteilung
Wir achten auf eine sinnvolle geographische Verteilung unserer Partnerorganisationen in der ganzen Schweiz. Ist ein Kanton besonders stark mit dem Schwerpunktthema konfrontiert, kann ein zusätzlicher Fokus auf Organisationen aus diesem Kanton gelegt werden.
Dauer und Betrag (und Abnahme Betrag)
Die Angebote der Partnerorganisationen werden maximal vier Jahre unterstützt. Es kann ein Maximalbetrag von CHF 200'000 pro Jahr gesprochen werden, wobei der Betrag im Verlauf der Unterstützung abnimmt. Gesuche für Beiträge unter CHF 50’000 können nicht berücksichtigt werden. Der Finanzierungsplan wird mit jeder Organisation individuell besprochen und kann im Verlauf der Unterstützung angepasst werden. Ziel ist, dass das Angebot bei Abschluss der Unterstützung durch die Glückskette selbsttragend ist oder deren Finanzierung längerfristig durch andere Institutionen / Finanzgeber übernommen werden kann. Von der Organisation wird erwartet, dass die unterstützten Angebote teilweise auch durch Eigenmittel finanziert werden.
Förderung der Projektarbeit und der Institution
Wir möchten unsere Partnerorganisationen nicht nur in ihrer Angebotsentwicklung unterstützen, sondern diese auch institutionell fördern. Der Bedarf wird gemeinsam mit der Partnerorganisation fortlaufend analysiert. Bei Bedarf erfolgt ein Teil der Leistung der Glückskette durch externe Evaluationen, Organisationsentwicklung oder durch Unterstützung in der Kommunikation und dem Fundraising.
Ein Teil der Verwaltungs- und Betriebskosten können ebenfalls übernommen werden.
Vernetzung und Verbreitung
Damit gute Ideen verbreitet und Partnerorganisationen sich und ihre Angebote kennenlernen können, werden regelmässige Fachaustausche organisiert.
Medienkommunikation
Durch unseren Kontakt zu diversen Medien können wir dazu beitragen, dass wichtige Themen und Angebote an die breite Öffentlichkeit getragen werden. Über die Kanäle der Glückskette berichten wir regelmässig über die Organisationen, die wir unterstützen.
Partnerschaft
Wir sehen uns als Partnerin der Organisationen, welche wir über 4 Jahre begleiten. Regelmässiger Austausch (inkl. Besuche), Offenheit und Transparenz sind für uns zentral.
Regelmässige Berichterstattung
Es werden jährliche Zwischenberichte erwartet. Nach 2 Jahren wird gemeinsam eine vertieftere Standortbestimmung der Zusammenarbeit unternommen.
Offenheit für externe Evaluation und Begleitung
Da wir nicht nur ein spezifisches Angebot, sondern auch die Organisation selbst fördern, offerieren wir eine auf die Bedürfnisse Ihrer Organisation ausgelegte, (formative) Evaluation. Die Bereitschaft, Strukturen und Prozesse und die Finanzierung des Angebotes offenzulegen, ist deshalb unabdingbar.