Über uns
Unsere Geschichte
Wer hätte gedacht, dass sich aus einer Radiosendung die grösste private Geldgeberin für humanitäre Hilfe der Schweiz entwickeln würde?
Die Glückskette wurde 1946 von Roger Nordmann und Jack Rollan gegründet und verkörpert seither die Solidarität der Schweiz.
Die Ursprünge unserer Glückskette

Das Glück ist für alle da!
Die Glückskette wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Entertainer Jack Rollan und dem Radiomoderator Roger Nordmann als Radiosendung gegründet und hatte von Anfang an die Aufgabe, die Solidarität in der Schweiz zu fördern. Die erste Sendung wurde am 26. September 1946 auf Radio-Sottens, dem Vorläufer von RTS, ausgestrahlt.
Das Prinzip ist einfach: Eine Hörer:in äussert im Radio einen Wunsch, den eine andere Person erfüllt, bevor sie sich ihrerseits etwas wünscht. Ziel ist es, die Kette der Solidarität nicht abreissen zu lassen. Dieses Konzept des interaktiven Radios ist für die damalige Zeit revolutionär. Es wird schnell in den anderen Sprachregionen des Landes und sogar im Ausland bekannt und übernommen. In der Deutschschweiz gibt es über all die Jahre verschiedene Formate der Sendung, bis die "Glückskette aktuell" im Jahr 2015 eingestellt wurde.
Mit über 260 Sammlungen und einem Sammelergebnis von über 2 Milliarden Franken seit ihrer Gründung ist die Glückskette heute die grösste private Geldgeberin für humanitäre Hilfe in der Schweiz.

Die internationale Glückskette
Ab Weihnachten 1948 wurde die Sendung in Zusammenarbeit mit mehreren europäischen und später auch amerikanischen Radiosendern ausgestrahlt, wann immer ausserordentliche Umstände dies rechtfertigten.
Dies war beispielsweise der Fall, als 1954 der Staudamm von Malpasset in Frankreich brach, 1956 das Grubenunglück von Marcinelle in Belgien oder 1953 die Überschwemmungen in den Niederlanden.
In der Nachkriegszeit, in einem Europa, das noch immer von Not und Zerstörung geprägt war, war die Glückskette eine Seltenheit, die über Grenzen und Vorurteile hinweg funktionierte, um der Bevölkerung rasch, effizient und uneigennützig zu helfen. Hier geht es zum Video.
„Ich kann sogar sagen, dass es auf dem Gebiet des Radios nichts Vergleichbares gibt wie die internationale Glückskette: Ist das nicht ein einzigartiger Fall von internationaler Zusammenarbeit, nicht nur auf künstlerischer Ebene, sondern auch und vor allem auf der Ebene der Menschlichkeit? Und dies in völliger Übereinstimmung mit den Zielen, die beispielsweise die UNO und die UNESCO verfolgen?”

Roger Nordmann
Mitgründer der Glückskette
Von der Radiosendung zum Geldgeber
In ihren Anfängen sammelte die Glückskette Sachspenden, um bedürftigen Menschen in der Schweiz und im Ausland zu helfen. Das Radiostudio wurde bald mit Paketen und Hilfsgütern überschwemmt. Radio Sottens, das kein Hilfswerk war, wählte das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) als erste humanitäre Partnerorganisation für die Verteilung der Spenden.
1983 wurde die Glückskette zur unabhängigen Stiftung, wie wir sie heute kennen. Wir blieben aber weiterhin eng mit der SRG verbunden, deren verschiedene Unternehmenseinheiten - SRF, RTS, RSI und RTR - unsere Spendenaufrufe verstärkten und unsere nationalen Solidaritätstage verbreiteten.
Ab diesem Zeitpunkt wurden Geldspenden zur Norm. Mit diesem Geld wird den Opfern von Naturkatastrophen oder Kriegen geholfen. Seit jeher setzt sich die Glückskette auch für Kinder und benachteiligte Menschen in der Schweiz und weltweit ein.

Dani Fohrler, Botschafter der Glückskette
Für das SRF moderierte er verschiedene Nachrichten- und Diskussionssendungen sowie Sportereignisse. An den nationalen Solidaritätstagen berichtet er auf SRF1 live aus der Telefonzentrale in Zürich.
Meilensteine
1946
Am 26. September wird die erste Sendung «Chaîne du Bonheur» von Radio Sottens ausgestrahlt.
1947
Das Deutschschweizer Radio Beromünster übernimmt die Sendung.
1948
Das Tessiner Radio “Monte Ceneri” übernimmt die Sendung. Die internationale Glückskette lanciert den ersten Spendenaufruf.
1983
Der damalige SRG-Direktor Leo Schürmann entlässt uns als Stiftung in die Unabhängigkeit.
1991
RTR nimmt zum ersten Mal an einem Sammeltag teil, indem sie in Chur eine Telefonzentrale betreibt.
1999
In Anerkennung unserer Arbeit erhalten wir den internationalen Menschenrechtspreis. Mit dem Preis wurden unsere humanitären Aktionen und insbesondere die Hilfe im Kosovo geehrt.
2004
Für die Opfer des Tsunamis vom 26. Dezember sammelten wir 227 Millionen Franken Spenden – das wird somit zur grössten Sammlung unserer Geschichte.
2019
Die Glückskette widmet die 250. Sammlung den Frauen, die Opfer vergessener Krisen sind.
2020
Als Reaktion auf die Pandemie, die die Welt völlig auf den Kopf gestellt hat, ruft die Glückskette eine Spendenaktion ins Leben. Für die Spendenaktion Coronavirus Schweiz wurden insgesamt 43’457’744 gesammelt.
2021
Die Sammlung für unser 75-jähriges Jubiläum wird für notleidende Kinder in der Schweiz und in der Welt lanciert. Mehr als 8,8 Millionen Schweizer Franken werden gesammelt, um Kindern in der Schweiz und im Ausland zu helfen.
2022
Im März 2022 beweist die Schweizer Bevölkerung ihre unglaubliche Solidarität – über 130 Millionen konnten für die Kriegsopfer des Ukraine Krieges gesammelt werden. Dies wird damit unsere zweitgrösste Sammlung.
Unsere historischen Sammlungen
Hier finden Sie einen Überblick über unsere wichtigsten Sammlungen. Sie zeigen, wie die Glückskette Millionen von Franken mobilisiert hat, um bei grossen Krisen und humanitären Katastrophen lebenswichtige Hilfe zu leisten.

Tsunami in Südostasien
Am 26. Dezember 2004 ereignete sich eine der grössten Naturkatastrophen der jüngsten Zeit: Ein Seebeben in Südostasien löste zwei verheerende Tsunamis aus, die in 13 Ländern zum Teil verheerende Schäden anrichteten und rund 215’000 Todesopfer forderten.
Rund 15 Millionen Menschen waren betroffen, 1,7 Millionen verloren ihr Obdach.
Die schrecklichen Bilder, das Ausmass der Katastrophe, die Vielzahl der betroffenen Länder und die enorme Zahl der Toten und dringend Hilfsbedürftigen lösten eine unglaubliche Betroffenheit und Solidarität mit den Opfern der Katastrophe aus.
Die Schweizer Bevölkerung hat uns unglaubliche 227,7 Millionen Franken gespendet. Damit ist die Tsunami-Sammlung die grösste in der Geschichte der Glückskette.

Ukraine
Am 24. Februar 2022 löste die russische Invasion in der Ukraine eine Welle des Entsetzens in der Schweiz und weltweit aus. Auf ukrainischem Gebiet kam es zu massiven Zerstörungen der zivilen Infrastruktur wie Krankenhäusern, Schulen und Entbindungsstationen. Zahlreiche Menschen waren gezwungen, nach Europa und in den Westen der Ukraine zu flüchten.
Seit Beginn der Krise und durch die Unterstützung der SRG SSR und Privatradios wurden der Stiftung über 130 Millionen Franken an Spenden anvertraut, welche eingesetzt werden, um den Opfern des Krieges in der Ukraine zu helfen. Bei dieser Sammlung handelt es sich um die zweitgrösste Sammlung, die von der vor über 75 Jahren gegründeten Stiftung durchgeführt wurde.
Dank des Vertrauens der Bevölkerung in der Schweiz konnte die Glückskette fast 800’000 Menschen helfen. 109 humanitäre Projekte in der Ukraine, Moldawien, Rumänien, Polen und der Schweiz wurden finanziert.

Erdbeben Haiti
Unsere Schweizer Partnerorganisationen, die schon lange vor der Katastrophe von 2010 in Haiti tätig waren, leisteten schnell Nothilfe, indem sie Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte und medizinische Versorgung verteilten. Anschliessend halfen wir beim Wiederaufbau, indem wir 2.700 Häuser nach erdbeben- und zyklonensicheren Standards rehabilitierten, 3.300 Latrinen und 2.500 Wassertanks installierten. Insgesamt finanzierten wir 90 Projekte, die von 22 Partnerorganisationen umgesetzt wurden.

Unwetter im Wallis und Tessin
Die Solidaritätskampagne nach den Unwettern im Wallis und im Tessin im Jahr 2000 war die drittgrösste Sammlung in unserer Geschichte. Ein Drittel des gesammelten Geldes wurde für die beiden am stärksten betroffenen Gemeinden Gondo (13 Millionen Franken) und Baltschieder (14 Millionen Franken) verwendet.
Mit dem Rest wurden Hilfen für Privatpersonen, Körperschaften und Gemeinden in Schwierigkeiten im Wallis, im Tessin und in den benachbarten Regionen Aosta und Ossola finanziert.

Kosovo
Der Krieg im Kosovo begann 1998 und dauerte ein Jahr, wobei mehr als 13.000 Menschen getötet wurden. Wir erhielten 1999 den internationalen Menschenrechtspreis für unsere humanitäre Arbeit, insbesondere für die Hilfe im Kosovo.

Überschwemmungen in der Schweiz
Im Jahr 2005 war die Schweiz besonders stark von extremen Wetterereignissen betroffen: Stürme, Überschwemmungen, Erdrutsche und Hochwasser. Die hauptsächlich betroffenen Regionen waren das Berner Oberland, die Zentralschweiz (besonders die Kantone Uri, Luzern, Obwalden und Nidwalden), ein Teil Graubündens und das Mattequartier in der Stadt Bern. Die Behörden und Versicherungen schätzten den Gesamtschaden auf rund 2,5 Milliarden Franken.

Coronavirus Schweiz
Anfang 2020 wurde die Schweiz von der COVID-19-Pandemie schwer getroffen, wodurch sich die Ungleichheiten verschärften. Dank der Solidarität der Bevölkerung sammelte die Glückskette über 44 Millionen Franken an Spenden. Mit diesen Spenden wurden 209 Projekte finanziert, die auf die durch die Pandemie verursachten Einkommensverluste und Kosten ausgerichtet waren und so über 1,7 Millionen Menschen unterstützten. Diese Hilfe wurde zusätzlich zur Hilfe des Bundes und der Kantone sowie in Zusammenarbeit mit Caritas Schweiz und dem Schweizerischen Roten Kreuz geleistet.

Taifun Haiyan
Am 8. November 2013 fegte der Taifun Haiyan über die Philippinen hinweg und hinterliess ein Bild der Verwüstung. Dank der eingegangenen Spenden konnten unsere NGO-Partner lebensrettende Hilfe leisten, u. a. durch die Verteilung lebenswichtiger Güter, den Wiederaufbau von Häusern und öffentlichen Gebäuden nach Sicherheitsstandards und die Unterstützung der Betroffenen bei der Wiederherstellung von Einkommensquellen.

Überschwemmungen Pakistan
2010 wurde Pakistan von Überschwemmungen aussergewöhnlichen Ausmasses heimgesucht, die die Herausforderungen in einer bereits gefährdeten Region noch verschärften. Die Glückskette setzte Nothilfe- und Wiederaufbauprojekte um, die von ihren NGO-Partnern vor Ort durchgeführt wurden. Mit der Hilfe wurden Wassersysteme saniert und der Zugang zu sauberem Trinkwasser verbessert sowie Wohnhäuser, Gesundheitszentren und Schulen rehabilitiert.
Unsere originellsten Sammlungen
Air Bonheur
1975 ermöglichte die Aktion Air Bonheur mittellosen Rentnern zum ersten Mal eine Reise und verbrachte eine Woche Urlaub auf Mallorca. Hier gibt es das Video zur Aktion.

Schokolade und Tabak
1948 wird eine Tabak- und Schokoladensammlung zugunsten von Seniorenheimen in der Schweiz gestartet.

Filzhüte für Hausschuhe
1948 sammelte die Glückskette gebrauchte Filzhüte, aus denen Kranke und Genesende Hausschuhe herstellten. Ziel der Aktion: „Durch Arbeit und die Möglichkeit eines Einkommens den Seelen der Kranken Mut zum Leben und Kraft zur Heilung einflössen!“.

Lesestoff
Erste landesweite Sammlung im Jahr 1947 zugunsten von Soldaten, die Opfer einer Mineralölvergiftung wurden. Eine Vergiftung mit Kühl-Öl, das fälschlicherweise als Speiseöl verwendet wurde, führte bei 100 Personen zu Beschwerden, die schwere Folgeschäden bis hin zur Lähmung der Beine davontrugen. Nicht weniger als 10 Tonnen Bücher und Zeitschriften werden für sie gesammelt.

An die Nadeln!
Im Jahr 1951 sammelte die Glückskette Strickwolle für Menschen, die unter der Kälte zu leiden hatten.
Das Archiv der Glückskette in Bildern
Die Gründung der Glückskette
Die Hymne der Glückskette, „La Gavotte - Y'a du bonheur pour tout le monde“ (Die Gavotte - Glück gibt es für alle).
Hilfe für Überschwemmungsopfer
1954 sammelten wir über 2 Millionen Franken für die Opfer der Überschwemmungen in Belgien, Holland und Italien. Jeder half, wie er konnte: Die Bahnen beförderten die Pakete umsonst und die Fluggesellschaften füllten ungenutzten Frachtraum mit Hilfsgütern.
Glücksketten-Lotto
Die Lose für das Glückskette-Lotto von 1959 verkauften sich glänzend. Kein Wunder bei diesen Preisen! Uhren, Goldbarren, eine Kuh namens Luise, ein Auto und sogar eine Villa warteten auf die glücklichen Gewinner!
Pantoffelhelden
1949 sammelten wir alte Filzhüte, um daraus Pantoffeln zu nähen. Diese wurden für einen guten Zweck verkauft. Sogar hochoffizielle Soldatenhüte verwandelten sich so in wärmende Finken!