Eine Situation, die sich über Jahre verschlimmert hat
Das Horn von Afrika – Kenia, Somalia und Äthiopien – sowie der Sudan und Südsudan erleben derzeit eineextreme Dürre, die sich über die letzten Jahre fortlaufend verschlimmert hat.Drei aufeinanderfolgend schlechte Regenzeiten im Oktober 2020, März 2021 und Oktober 2021 führten zu aussergewöhnlicher Trockenheit in Somalia, im Süden und Südosten von Äthiopien und im Osten von Kenia. Im Sudan und Südsudan kommen Konflikte, eine wirtschaftliche Krise und schlechte Ernten zur schlechten Situation hinzu.
In Kürze:
- Schätzungen zufolge sind aufgrund der aktuellen Dürre zwischen13,1 und 14,1 Millionen Menschenin Kenia, Äthiopien und Somalia von Nahrungs- und Wasserknappheit betroffen. Im Sudan könnten bis im Herbst 18 Millionen Menschen von Hunger betroffen sein.Auf der verzweifelten Suche nach Nahrung, Wasser und Weidelandverlassen Tausende Familien ihr Zuhause, was das Risiko von Konflikten erhöht und den Druck auf die ohnehin schon begrenzte Grundversorgung noch verstärktDie aktuelle Dürre könnteeine der schlimmsten klimabedingten Krisenin der jüngeren Geschichte des Horns von Afrika werden.Der Krieg in der Ukraine verschlimmert die Situation zusätzlich: Die Ukraine als einer der grössten Weizenexporteure ist nicht mehr in der Lage, den grossen Bedarf zu decken. Dies wird zu einem Anstieg der Preise führen.
Humanitäre Hungerkatastrophe droht
Wiederholend ausbleibende Regenfälle sowie klimaverursachte Dürren führen dazu, dass betroffene Menschen nicht in der Lage sind, für schlechte Zeiten vorzusorgen und bereits jetzt auf Hilfe angewiesen sind. Aufgrund derwegfallenden Weizenexporteaus der Ukraine steigen die Lebensmittelpreise drastisch an – Gemäss UN-Berechnungen haben die globalen Lebensmittelpreise denhöchsten Stand aller Zeiten erreicht.
Die 45 am wenigsten entwickelten Länder der Welt importieren mindestens einen Drittel ihres Weizens aus der Ukraine oder Russland, dazu gehören Kenia, Äthiopien, Sudan und der Südsudan – Somalia importiert gar 90 % seines Weizens aus den beiden Ländern.«Jetzt wird ihre Kornkammer bombardiert»,so UN-Generalsekretär António Guterres
Hinzu kommt, dass aufgrund des enormen humanitären Bedarfs in der Ukraine und ihrer Nachbarländer dringend benötigte Hilfsgelder von Staaten, Organisationen und der Öffentlichkeitfür die Dürre in Ostafrika wegfallen.
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